Am Dienstages der 2. Woche haben wir „Kinder“ sehr viele Eindrücke des australischen Schulsystems bekommen. Am Vormittag lud uns Teak ein, mit ihr und den Kinder in den Kindergarten zu kommen. Dort ist es wirklich vollkommen anders als bei uns in Deutschland. In einer Woche gibt es verschiedenen Tagesaktivitäten. An manchen Tagen gehen die Kinder in die Schule, an allen anderen müssen sie nicht kommen. Viele der Frauen in Australien und auch Teak ist Hausfrau und so können die Kinder auch öfters Zuhause bleiben. An dem Tag mussten die Mütter das Programm gestalten und jeder war für etwas anderes zuständig (Essen, Geschichte, Spielen, Basteln…).
Als erstes sind alle Kinder und Mütter in eine Art Turnhalle mit verschiedenem Spielzeug gegangen. Die Kinder konnten spielen und die Mütter sich unterhalten. Denn hier muss ein Elternteil mitkommen, wenn keine Schule ist. Falls das nicht möglich ist, schickt man sein Kind mit einer anderen Mutter mit.
Dann gingen alle in einen anderen Raum, der mehr den Kindergärten in Deutschland glich. Dort wurden dann das Programm der Mütter abgearbeitet. Teak war mit Basteln dran und alle Kinder bauten aus Wäscheklammern und einen Körper und Kopf aus Pappe (die Emil den Abend zuvor alle ausschneiden musste) eine Giraffe.
Nachdem es Obst für die Kinder gab sollten wir alle Teller aufwaschen, durften dafür aber auch das restliche Obst essen.
Nach vielleicht 2-3 Stunden war es dann auch schon vorbei und wir sind mit zu Teak gefahren, wo wir Mittag gegessen haben. Sehr schön war dabei, wie Arieh sein Brot mit Käse aufgeklappt hat, den Käse rausgelesen hat und den Rest übrig gelassen hat. Ein sehr kluges Kind 😉
Danach sind wir zu Emil in die Schule gefahren, wo wir in seiner Mittagessenspause, die 40 Minuten lang ist, eine Führung bekommen sollten. Wir haben einen Besucher-Ausweiß bekommen und durften nur in Begleitung eines Lehrers gehen. So wirkte die Schule auf
uns eher wie ein Gefängnis. Die Mühe die sich die Lehrerin, welche uns herumführte, gegeben hat, hielt sich auch in Grenzen. Innerhalb 10 Minuten ging sie durch das ganze Schulgelände und zeigte ohne ein Wort verschiedene Gebäude. Die Schule gefällt Emil selber nicht und hat auch keinen guten Ruf in der Gegend. Leider muss er auf diese Schule gehen, weil seine Organisation nicht mit privaten Schulen arbeitet.
Das Schulgelände ist in viele kleinere Gebäude aufgeteilt, zwischen denen die Schüler für fast jede Stunde wechseln müssen. So gibt es ein Haus für Handwerk, eins für Wissenschaftliche Fächer und so weiter. Die hälfte der Räume besitzt Klimaanlagen, die andere (darunter auch die Turnhalle) keine.
Die Schüler tragen, wie in fast jeder australischen Schule, Schuluniformen. Es gibt eine normale und eine formelle Garnitur. Die Formelle wird nur an Montagen, an Feiertagen, zu Fototerminen und so weiter getragen.
Wir fuhren dann wieder nach Hause und später Emil von der Schule abholen. Am Nachmittag gingen wir dann noch mit ihm zu einem öffentlichen Pool nach Redcliffe, ganz in der Nähe des Meeres.
Annika aus der Emil-Such-Truppe